Kumihimo - was ist das

Eigentlich bedeutet Kumihimo: "Fäden zusammenfassen". Übersetzt wird es meist mit "flechten". Kumihimo bezeichnet eine Reihe von Flechttechniken auf unterschiedlichen Arbeitsgeräten. Hier zunächst ein kurzer Überblick über die bekanntesten Techniken.

Am bekanntesten ist der Marudai (der "runde Stuhl"):

Marudai

Man sieht auf diesem Foto den Marudai, den Flechtstuhl mit der runden Platte ("Spiegel" genannt). Was wie dickere Schnüre aussieht und an den Seiten herunter hängt, sind in Wirklichkeit jeweils 42 feine Seidenfäden. Die Holzspulen ("Tama") sind mit einem Stahl- oder Bleikern beschwert. In dem Säckchen, das in der Mitte an der geflochtenen Kordel herunter hängt, ist das Gegengewicht, mit dem das Geflecht in Balance gehalten und die Festigkeit eingestellt wird.
Geflochten wird mit beiden Händen, mit Bewegung und Gegenbewegung.

Auf dem Marudai werden vor allem runde Kordeln geflochten. Es  gibt ein anderes Gerät, den Takadai (der "hohe Stuhl"), mit dem man flache Bänder in einer Art Webtechnik macht.

Takadai

Das Grundprinzip ist auf dem Foto zu erkennen: Es gibt keine ausgesprochenen Kett- oder Schußfäden wie bei unseren Webstühlen, sondern alle Fäden sind abwechselnd Kette oder Schuß. Man geht in einen entsprechenden Rhytmus mit der Hand zwischen den Fäden hindurch und öffnet damit ein "Fach", steckt das "Schwert" hinein, das das Fach offen hält, zieht eine Spule hindurch und legt sie auf die andere Seite. Danach wird der Faden mit dem Schwert angeschlagen, also das Gewebe gefestigt, und man arbeitet gegengleich auf der anderen Seite.
So sieht der "Flechtpunkt" am Takadai aus:

Es gibt weitere Geräte, wie den Kakudai, Ayatakedai, Karakumidai, die jeweils für bestimmte Arten von Geflechten konstruiert wurden.

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