Hohl geklöppelte Kordel - fertig

Fertig geflochten jedenfalls. Was ich mit dem Verschluß mache weiß ich noch nicht so recht, denn meine schwarzen sind zu klein; aber da findet sich noch was.
Hier erst mal das Ergebnis:


Zu meinem Erstaunen war einer der Stränge deutlich kürzer als die anderen. Ich hätte da noch was dran knüpfen können, um die letzten 5 cm auszunutzen, aber es reichte auch so.
Gelernt habe ich, daß man bei diesem Flechtmuster wirklich alle paar Reihen unter der Scheibe nachsehen muß um festzustellen, ob sich da nicht irgendwelche Beulen bilden im Geflecht. Man kann dann kräftig anziehen, aber dazu braucht es wirlkich einen festen Kern.
Das Löcherschlag-Geflecht ist sehr flexibel. Man kann Engstellen leicht wieder auffrischen und das Ganze auch auseinanderziehen oder stauchen, um so den Durchmesser zu verändern. Es geht auch, einen Kern hinein zu schieben, damit das Ganze gleichmäßig wird. Ich denke daran, einen durchsichtigen Schlauch hinein zu ziehen. Mal sehen.
Hier noch ein Detailfoto:

Hohl geklöppelte Kordel - zum Zweiten

Das ist etwas schwieriger als gedacht. Die Stränge müssen immer sorgfältig und relativ fest angezogen werden. Dabei kann es passieren, daß ein Strang zu viel gezogen wird. Ist passiert und hat mich dazu gebracht, einen Kern einzusetzen, damit der Zug auf Widerstand trifft.
Bei mir ist es die Hülse eines Klöppels, die etwa den richtigen Durchmesser hat.


Erstaunt bin ich, daß die Scheibe das Gezerre so gut aushält und die Kerben nicht weiter einschneiden.

Hohl geklöppelte Kordel

Das geht tatsächlich: Klöppeln auf der Scheibe. In dem Fall (das verstehen jetzt nur Klöpplerinnen) mit 8 "Paaren", also 16 Strängen, Löcherschlag.
Die Angaben zum Material:
  • 16 Stränge
  • Draht 0,2mm
  • 6 Fäden je Strang
  • Stranglänge: 1m (mal sehen, wie weit ich damit komme)
  • 2 Farben: schwarz und bordeaux
  • Muster: "Löcherschlag"
Hier der erste Blick auf die Scheibe - die Paare sind erkennbar.


Und ein Blick in den "Point of Braiding", also den Flechtpunkt. Man kann unterhalb schon die ersten Muster erkennen.

Zwischenergebnis, Kordel mit 0,2 mm Draht

Und am Anfang vorab das Endergebnis:



Der erste Teil der Drahtkordel gefiel mir von der Textur her überhaupt nicht und das Ganze wurde auch zu steif um es um den Hals oder Arm zu bekommen.
Darum habe ich einen fliegenden Wechsel gemacht und die Stränge nochmal halbiert.


Man sieht: da hängen jetzt 16 Klappspulen herum und ich halte sie immer sehr kurz, weil sich dann weniger verhakt. Ein zweites Problem ist auch sichtbar: mir wurde auch diesmal alles zu steif und ich habe 160 Gramm angehängt, weil Gegengewichte auch bei der Scheibe dafür sorgen, daß das Geflecht weicher wird.

Hier sieht man den Übergang zwischen beiden Mustern:


Hier noch deutlicher:


Das neue Geflecht auf der rechten Seite hat jetzt die Textur die ich mir vorgestellt hatte, aber extrem hart ist es immer noch und die Drehung der Spirale ist sehr flach. Wenn ich Garn benutzt hätte, wären es mindestens doppelt so viel Drehungen gewesen. Es sieht jetzt also gut aus, aber ob ich am Ende etwas mit dem Produkt machen kann, wird sich noch zeigen.

Kordel mit 0,2 mm Draht

Jetzt soll es ein etwas größeres Stück werden und ich möchte mit dickerem Draht flechten.
  • 8 Stränge
  • Draht 0,2 mm
  • 20 Drähte je Strang
  • 3 Farben: 4 x silber, 2 x grün, 2 x rotgold
  • Muster: Yatsu Kongoh Gumi
  • Stranglänge: 1,25m
Das Schären, also Wickeln der Drähte um zwei Pföstchen, geht schon etwas schwerer als beim vorigen Mal. Erschwerend kommt hinzu, daß die eine Spule den Draht festhakt und mir bei Lösen auch gleich gewickelte Schlaufen von dem einen Pföstchen herunter rutschen und in die Gegend springen. Außerdem habe ich nicht gemerkt, daß ich beim Kampf mit der Spule das Pföstchen verschob. Die ersten Stränge sind lockerer geworden als die späteren.
Ich teile diesmal jeden Strang mit einem eigenen Faden ab, was das Aufbringen auf die Scheibe deutlich erleichtert. Nicht gedacht hätte ich, daß die Klappspulen beim Halten des Drahtes wirklich hilfreich sind. Ein Tipp noch dazu: Es ist immer besser, nur ganz am Anfang den Draht um den Spulenkern zu wickeln bis er fest ist und dann die Spulen zu drehen um den Draht aufzuwickeln. So bekommt man weniger Drall in den Strang.


Schon dabei merke ich aber, daß ich mit der Zahl der Drähte pro Strang vermutlich überzogen habe. Es ist alles recht steif und sperrig und so werden auch die Flechtschläge und das Ergebnis.
Hier das erste Bild:


Das Detailfoto zeigt es noch deutlicher. Es ist weit entfernt von der gewohnten textilen Struktur.


Zwischendurch habe ich ohne angehängtes Gewicht (80 Gr) geflochten. Die Spiraldrehung wird dadurch weiter. Man kann es auf dem ersten Foto an einer Stelle erkennen.

Jetzt werde ich es erst mal fertig machen und dann sehen was daraus wird.

Mit Draht geflochten

Nur ein Armband  (Armbändchen) - sieht hier größer aus als es ist

Die Anleitung von Giovanna Imperia muß ich natürlich ausprobieren. Wenn ich ein neues Material benutze, mache ich mir den Rest so einfach wie möglich, nehme also ein Muster das ich auswendig kann.
Ich arbeite mit 0,1mm Draht (Kupferkern farbig lackiert), zweifarbig: Kupferfarben und Goldfarben.
Die Vorbereitungen gehen diesmal auch für die Scheibe wie beim Marudai, d.h. der feine Draht muß um zwei Schärklammern gewickelt werden, damit Stränge entstehen.
Das ist der Plan:
  • ein Armband mit einem flachen Muster(Kara Yatsu)
  • 8 Stränge
  • zweifarbig
  • Draht: 0,1 mm
  • 24 Fäden je Strang
Obwohl die Drähte sehr zart sind, lassen sie sich gut wickeln. Statt der vorgesehenen 30 cm nehme ich lieber 40 und das war auch richtig. Am Anfang und am Ende kann einiges an Länge verloren gehen, weil einzelne Fäden dann doch zu kurz sind oder sich so verheddern, daß der Bereich nicht brauchbar ist.

Die Stränge werden einzeln gewickelt, da sie nicht später an der einen Seite aufgeschnitten werden sollten. Beim Herunternehmen und Sortieren der Stränge ergibt sich dennoch das Problem, daß die Enden sich verheddern und dann greife ich doch zur Schere - was aber auch kein Problem ist. Mir ist noch nicht ganz klar wie ich die Stränge am günstigsten mit einem Faden abteile, so daß sie auseinander gehalten werden können. Die Technik, alle Stränge mit einem einizigen Faden abzuteilen scheint nicht sinnvoll zu sein.

Ich verteile die Stränge zunächst einfach der Reihe nach auf Kerben, um sie auseinander zu bringen und wickle sie dann auf Klappspulen. Vorgesehen hatte ich, daß ich vielleicht später, wenn der Draht zuende geht, den Restfaden auf den Spulen benutze. Das hat sich dann aber erübrigt.

Das Bleigewicht, das ich zunächst zum Transport der Drähte auf die Scheibe benutzt habe (um Spannung zu halten), hänge ich als Gegengewicht an den Beginn des Geflechts.
So sieht es nach einigen Flechtrunden aus:



An den Rändern, bei Einklemmen in die Kerben, knicken die Stränge immer und manchmal glätte ich sie etwas zwischen den Fingern, aber zur Mitte hin wirken die Stränge durchaus glatt. Allerdings sind sie auch rund. Die feinen Drähte legen sich natürlich nicht flach nebeneinander.

Bei dem feinen Draht ist es kein Problem, wenn einer mal zu kurz ist oder reißt. Er wird einfach am Geflecht abgeschnitten. Am Ende fallen die Spulen ab und ich flechte dann nur mit den Strängen weiter, was für den kurzen Rest auch geht.


Der Vorteil beim Draht: man kann das Teil einfach von der Scheibe nehmen und das Ende verdrehen. Aufgehen kann praktisch nichts.
Das fertige Band ist ca 5mm breit. Ich werde das nochmal mit dickerem Draht probieren und morgen dann auch ausprobieren, wie ich den Verschluß befestige.

Benutzt habe ich dann einen Klemmverschluß und die beiden Enden auch noch mit Kleber eingeklebt. Selbst mein kleinstes Kordelende für 3mm war letztlich zu groß und stand am Rand zu sehr über. Flachdrücken ließ es sich auch nicht. Beim Klemmende muß man darauf achten, daß keine stacheligen Drahtspitzen heraus schauen.

Buch: Giovanna Imperia, Kumihimo Wire Jewelry

Das neueste spannende Buch zum Thema Kumihimo und Schmuck.


In diesem edlen und ausgezeichnet fotografierten Buch zeigt Giovanna Imperia, wie 20 verschiedene Schmuckstücke mit Draht und anderen Materialien auf der Scheibe oder dem Marudai gearbeitet werden.Es gibt eine Einführung in die Geschichte und die verschiedenen Formen von Kumihimo, Informationen über Material und Geräte, sowie eine Einführung in das Flechten. Für Anfänger würde ich das Arbeiten mit Draht dennoch nicht empfehlen. Es ist sinnvoller, sich die Grundkenntnisse zunächst an weniger widerspenstigem Material anzueignen.
Imperia zeigt mehrere grundlegende Muster auf der runden Scheibe (bzw. dem Marudai) und weitere bei den entsprechenden Schmuckstücken. Sie erklärt mit guten Fotos, wie Garn oder Draht abgemessen und vorbereitet werden und wie man die Enden der Geflechte behandelt und sogar, wie man eigene Endkappen herstellt.


Von den 20 Arbeiten sind 14 auf der runden Scheibe/dem Marudai gearbeitet, 6 auf der quadratischen Scheibe.
Die verwendeten Drähte (Kupferkern lackiert oder Edelstahl) liegen hauptsächlich im Bereich zwischen 0,2 und 0,35 mm. Für bestimmte Effekte nimmt sie auch Kunststoffummantelte Drähte. Dazu verarbeitet sie Seide, Perlgarn, Perlonfaden, Baumwoll, Leinen - und natürlich Perlen.
Zu jedem Projekt gibt es genaue Angaben über die Art des verwendeten Drahtes, die Anzahl der Fäden in den Strängen sowie die Länge; dazu gibt sie an. welche Geräte und Endkappen man benötigt. Viel einfacher kann man es seinen Lesern kaum machen.

Englischkenntnisse sind für den Gebrauch gut, aber wenn man Erfahrung hat mit Kumihimo und sich vor der fremden Sprache nicht fürchtet, kann man sicher auch ohne Sprachkenntnisse damit arbeiten.